Vorsicht beim Gebrauchtwagenkauf – Tipps und Empfehlungen

Wertvolle Tipps für den Gebrauchtwagenkauf
(Bildquelle: ic36006 / shutterstock.com)

Der Gebrauchtwagenkauf ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Dieses Risiko können Sie allerdings minimieren, wenn Sie die nachfolgenden Tipps beherzigen und die Checkliste Punkt für Punkt abarbeiten.

Kein Gebrauchtwagenkauf ohne Probefahrt

Bereits bei Kontaktaufnahme sollte nachgefragt werden, ob der Wagen noch zugelassen ist oder ob es rote Kennzeichen für eine Probefahrt gibt. Ist aber keine Probefahrt möglich, sollte auf einen Kauf verzichtet werden.

Inzwischen werden immer mehr Gebrauchtwagen über das Internet verkauft. Hierzu ergab eine Umfrage des Statistikportals statista. Diese ergab, dass letztes Jahr 43 Prozent der Gebrauchtwagen von privat gekauft wurden. Immerhin 33 Prozent kauften einen Gebrauchtwagen bei Autohäusern der entsprechenden Marke und 24 Prozent der Käufe wurden über den freien Handel abgewickelt.

Doch mit steigender Zahl der Internetkäufe werden auch die Betrügereien immer häufiger – Stichwort Nigeria Connection. Daher sind folgende Tipps zu beherzigen:

– Niemals ein Auto per Foto kaufen
– Fahrzeug immer anschauen und Probefahrt vereinbaren
– Die unten angegebene Checkliste abhaken
– Erst bezahlen, wenn alle Papiere vollständig und das Auto vorhanden ist

Checkliste für den Gebrauchtwagenkauf

Vergleich der Daten im Zulassungsschein – darauf muss geachtet werden:

– Anzahl der Vorbesitzer
– Leistungsangabe
– Fahrgestellnummer und Motornummer vergleichen
– Sind alle Veränderungen eingetragen?

Scheckheft:

Ist ein Scheckheft vorhanden und vollständig ausgefüllt? Dann ist ein guter Pflegezustand zu erwarten.

– Stimmt der Tachostand mit den Wartungsberichten überein?
– Wann ist der nächste Zahnriemenwechsel fällig?

Kaufpreis:

Schließlich den Kaufpreis mit vergleichbaren Autos auf einem Online-Portal vergleichen.

Aufbau:

Prüfung auf Rost- und Unfallschäden

– Eine Bläschenbildung auf dem Lack deutet auf eine Unterrostung hin.
– Besonders gefährdete Bereiche dafür sind Kotflügel und Unterseite von Türen und Heckklappen.
– Lackreste an Türdichtungen und Fenstern deuten auf Nachlackierungen hin.
– Ein Blick in den Motor- und Kofferraum schließlich lässt Stauchungen von Unfällen erkennen.

Unterboden:

Blechverformungen und Rostschäden am Unterboden lassen sich am besten auf einer Hebebühne erkennen

– Sind die Stoßdämpfer ölig? Dann ist ein Austausch fällig!
– Ein neuer Unterbodenschutz kann Durchrostungen verbergen!

Motorzustand:

– Starke Verschmutzungen weisen auf Schäden und Undichtigkeiten an Motor und Getriebe hin.
– Ein schlecht startender Motor ist schlecht eingestellt.
– Klopfgeräusche beim Beschleunigen weisen auf Verschleiß hin.
– Blauer Qualm selbst bei warmem Motor kann auf verschlissene Kolbenringe deuten.
– Schwarzer Auspuffqualm lässt eine schlecht eingestellte Einspritzanlage oder sogar einen Defekt vermuten.

Fehler im Bereich der Kupplung, Antrieb und Getriebe erkennen:

– Rupfende Kupplung beim Anfahren weist auf eine Öl-Undichtigkeit hin.
– Kratzendes Getriebe bei schnellen Schalten zeigt schadhafte Synchronringe an.
– Schlagende Geräusche beim Gaswegnehmen oder Beschleunigen deuten auf Abnutzung des Differenzials oder der Antriebsgelenke.

Das ist beim Fahrwerk zu beachten:

– Bei geraden Reifen sollte kein größeres Spiel im Lenkrad zu spüren sein.
– Das Reifenprofil sollte mindestens 1,6 mm betragen und die Reifen nicht älter als vier Jahre sein.
– Eine einseitige Abnützung der Reifen weist auf Fahrwerkfehler hin.

Diese Teile der elektrischen Anlage kann man dann selber kontrollieren:

– Lichtanlage
– Scheibenwischer
– Waschanlage
– Heizgebläse
– Sämtliche Lämpchen der Ladekontrolle müssen wieder erlöschen