Ursachen von Lebensmittelallergien – wenn das Immunsystem überreagiert
Eine Allergie kann im Babyalter oder auch im Erwachsenenalter entstehen. Eine Lebensmittelallergie beim Baby tritt relativ häufig auf, da das kindische Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Während bei Kindern Lebensmittelallergien wieder verschwinden können, bleiben die im Erwachsenenalter manifestierten Allergien ein Leben lang.
Übrigens ist eine Lebensmittelallergie von einer Lebensmittelunverträglichkeit zu unterscheiden. Im letzten Fall geht es um eine Stoffwechselstörung, weswegen der Organismus bestimmte Substanzen nicht verwerten kann.
Welche Lebensmittel verursachen eine Allergie?
- Nüsse
- Hühnereier
- Fisch und Meeresfrüchte
- Sesam
- Paprika
- Getreide
- Soja
Viele Allergiebetroffene leiden an den sogenannten Kreuzallergien, die von ähnlich strukturierten Proteinen verursacht werden. So reagieren nicht wenige Menschen zugleich allergisch auf Pollen und auf bestimmte Lebensmittel.
Welche Symptome weisen auf eine Lebensmittelallergie hin?
Die Anzeichen einer allergischen Reaktion manifestieren sich in der Regel einige Zeit nach dem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels. Die Intensität der Symptome hängt nicht nur von der Menge, sondern auch von der Sensibilität des Immunsystems ab. Die Paprikaallergie, Haselnussallergie oder zum Beispiel Sesamallergie können dabei ähnliche Anzeichen haben.
Üblich ist eine Einteilung der Symptome in fünf Schweregrade (siehe Netdoktor).
- Grad 0: leichte Rötungen und Juckreiz beim Kontakt mit dem Lebensmittel auf.
- Grad 1: eine mittelschwere Lebensmittelallergie mit Hautausschlag, Quaddeln, Kopfschmerzen, Unruhe.
- Grad 2: Schwere Unruhezustände, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle.
- Grad 3: Bedrohliche allergische Reaktion mit Atemnot, unwillkürlichem Urin- und Kotabgang.
- Grad 4: Anaphylaktischer Schock, Kreislaufstillstand, drohendes multiples Organversagen.
Wie lässt sich eine Nahrungsmittelallergie diagnostizieren?
Bei einem Verdacht auf Allergie ist unbedingt ein Arzt zurate zu ziehen. Welche Lebensmittel als möglicher Allergen infrage kommt, klärt der Mediziner zunächst in einem Gespräch auf. Anschließend erfolgt in der Regel der Pricktest der Haut, um durch den Kontakt mit potenziellen Allergenen die Ursache der Lebensmittelallergie zu herauszufinden. Zulässig, jedoch nicht ungefährlich, ist der Provokationstest. Dabei nimmt der Patient geringe Mengen der Lebensmittel unter ärztlicher Aufsicht auf, um eine allergische Reaktion zu provozieren. Diese kann jedoch bei hoher Sensibilität sehr heftig und sogar lebensbedrohlich ausfallen.
Gibt es Wege, Allergien zu behandeln?
Der Mechanismus einer Lebensmittelallergie ist nicht abschließend erforscht. Leider kann die Medizin die Ursachen der allergischen Reaktionen nicht beseitigen, dafür aber die Anzeichen abmildern oder das Auftreten von Symptomen verhindern. Ein Allergiker hat meist ein Notfall-Set mit Antihistaminikum, Kortison und Adrenalin-Autoinjektor dabei. Der sicherste Weg, Lebensmittelallergien zu vermeiden, ist der Verzicht auf den Verzehr der problematischen Lebensmittel.