Wechsel zu einem neuen Internetprovider: Drei Tipps

Tipps für den Internetprovider Wechsel
(Bildquelle: studio trebuchet/shutterstock.com)

Wer mit seinem aktuellen Internetprovider unzufrieden ist, für den lohnt sich ein DSL-Wechsel. Laut folgender Statistik haben 43 Prozent der deutschen Haushalte schon einmal darüber nachgedacht, sich einen anderen Internetversorger zu suchen. Doch wer tatsächlich einen neuen Breitbandanschluss will, muss einiges beachten.

Wann lohnt sich ein Wechsel?

Die Gründe für die Suche nach einem neuen Internetanbieter sind vielfältig.

-Unzufriedenheit:

Probleme mit dem aktuellen DSL-Anschluss rechtfertigen eine Kündigung. Wer beispielsweise ständig eine lahme Internetverbindung hat oder bei wem das Web öfters ganz ausfällt, ist meistens gut damit beraten, den Provider zu wechseln. Auch ein schlechter Kundenservice oder regelmäßige Probleme bei der Abrechnung sind ein guter Grund für eine Kündigung.

-Steigende Preise:

Bei vielen Providern steigen die Kosten nach den ersten zwei Jahren. Wird der Tarif zu teuer, können Verbraucher bei einem anderen Versorger für gleiche monatliche Leistungen ein günstigeres Angebot finden.

-Erweiterungen:

Auch wer Zusatzleistungen in Erwägung zieht, zum Beispiel mobiles Internet oder eine höhere Geschwindigkeit, bekommt gegebenenfalls bei einem neuen Anbieter bessere Konditionen.

-Umzug:

Manchmal lohnt sich ein Anbieterwechsel bei einem Umzug ebenfalls, weil die DSL-Verfügbarkeit sich dabei verändern kann.

Wie findet man den richtigen Versorger?

„Es ist gar nicht so leicht, sich im unübersichtlichen DSL-Tarifdschungel zurechtzufinden – wollen Sie den Anbieter wechseln, sollten Sie deswegen zunächst sorgfältig die Tarife vergleichen.“, heißt es auf dieser Internetseite. Doch es kommt nicht nur allein auf die Preise an. Auch andere Dinge müssen beim Vergleich berücksichtigt werden, um den für sich besten Provider zu finden.

-Tarifkonditionen:

Ein günstiger monatlicher Preis für Internet und  Telefon ist auf jeden Fall eine wichtige Voraussetzung bei der Entscheidung für einen Bereitsteller. Doch es ist wichtig, auch auf das Kleingedruckte zu achten. Denn die günstigen Tarife, die groß im Netz angezeigt werden, gelten oft nur für drei bis 24 Monate. Danach steigen die Preise – doch das wird nur klein daneben angegeben. Da die Tarifaktionen im Allgemeinen aber nur für Neukunden günstig sind, empfiehlt es sich, regelmäßig nach Vertragsende zu wechseln.

-Versteckte Kosten:

Auch versteckte Preise für Zusatzleistungen sollte man bedenken. So muss man bei manchen Anbietern auch Aktivierungsgebühren oder zusätzliche Kosten für die bereitgestellte Hardware bezahlen. Darüber hinaus locken manche Provider mit überflüssigen Sicherheitspaketen, die in den ersten Monaten zwar umsonst sind, danach aber für Extragebühren sorgen.

-Lohnende Sicherheitspakete:

Doch nicht alle Sicherheitspakete sind überflüssig. Manche Provider bieten beispielsweise für einen geringen Aufpreis ein sonst kostenpflichtiges Antivirenprogramm an. Diese sind jedoch viel effektiver als gratis Virenscanner und können sich daher im Kampf gegen Gefahren im Netz langfristig lohnen. Mit einer höheren Internetsicherheit macht das Surfen zudem gleich mehr Spaß.

-Geschwindigkeit:

Die Bandbreite sollte, so wie die Preise, auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sein. So benötigt beispielsweise nicht jeder die größtmögliche Surfgeschwindigkeit und braucht daher keine zu teuren, überflüssigen Angebote auszuwählen, die er eigentlich nicht benötigt. Bei einer durchschnittlichen Internetnutzung, bei man hauptsächlich surft und mailt, sind beispielsweise 16 Mbit/s beim Download ausreichend. Schaut man dagegen auch Filme im Web an, sind mindestens 50 Mbit/s erforderlich, um Verzögerungen beim Streamen zu vermeiden. Doch auch bei der Auswahl der passenden Bandbreite lauern Fallen: Denn manche Provider drosseln heimlich die Surfgeschwindigkeit nach Verbrauch eines festgelegten Datenvolumens. Außerdem sollte ein Verfügbarkeitscheck durchgeführt werden: Denn nicht jede Surfgeschwindigkeit ist an jedem Wohnort möglich.

-Kombi-Pakete:

Kombi-Pakete aus Fernsehen, Handy, Internet und Telefon sind praktisch. Doch laut diesem Beitrag sind diese unübersichtlich und können sehr teuer werden:

„Geworben wird mit     ‚Ab‘-Preisen, oft kommt das dicke Ende am Schluss. Und Schluss ist spätestens ab dem 13. Monat, viele Rabatte laufen nämlich nur das erste Jahr über, danach wird es teurer.“

Während sich ein Paket aus Internet, Telefon und Fernsehen möglicherweise noch lohnt, ist das bei der zusätzlichen Komponente des Mobilfunks eher selten der Fall.

Wie beendet man den Vertrag beim aktuellen Internetprovider am besten?

Die Kündigung beim derzeitigen Internetprovider stellt viele Kunden vor eine Herausforderung. Eine spontane Beendigung des Vertrags ist nicht möglich. Daher sollte man diese Dinge beachten:

Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist: In den meisten Fällen beträgt die Mindestvertragslaufzeit bei einem Internetprovider zwei Jahre. Vorher wird es also ohnehin schwierig, den Provider zu wechseln. Darüber hinaus muss auch die Kündigungsfrist beachtet werden, die meistens bei drei Monaten liegt. Wer diese Frist um nur einen Tag verpasst, für den verlängert sich der zweijährige Kontrakt meist automatisch um zwölf weitere Monate. Das ist sehr ärgerlich, wenn er so schnell wie möglich beendet werden soll.

Sonderkündigungsrecht: In manchen Fällen können Verbraucher jedoch von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Das gilt zum Beispiel dann, wenn sie in ein Gebiet ziehen, indem der derzeitige Provider kein DSL anbietet, oder wenn dieser die Preise erhöht.

Kündigung durch den neuen Anbieter: Die Kündigung sollte nicht selbst durchgeführt werden, sondern vom neuen Internetversorger. So stellen einige beispielsweise einen Wechselservice zur Verfügung und übernehmen die Formalitäten der Beendigung. Das ist nicht nur praktisch und spart Zeit, sondern stellt auch sicher, dass der Anschluss möglichst ohne Unterbrechung genutzt werden kann. Das Telekommunikationsgesetz von 2012 regelt, dass der bisherige Provider die Leistung nicht einstellen darf, solange die vertraglichen und technischen Details für den Wechsel zum anderen Anbieter nicht geklärt sind. Auch die Mitnahme der Rufnummer ist so gewährleistet. Zur Sicherheit kann dabei aber ein mehrwöchiger Zeitpuffer vor Ablauf der Kündigungsfrist eingeplant werden, damit der neue Versorger auch genügend Bearbeitungszeit für den Auftrag zur Verfügung hat.

Fazit

Bei der Suche nach einem anderen Internetprovider sollten also vor allem folgende Dinge beachtet werden:
– Auf das Kleingedruckte achten: Gibt es versteckte Kosten?
– Passt das Angebot zu den individuellen Bedürfnissen?
– Rechtzeitig kündigen – am besten durch den neuen Versorger!