Checkliste Digitale Barrierefreiheit

Barrierefreiheit im Internet
Bilal Ulker - stock.adobe.com

Das Internet sollte ein Ort sein, an dem sich jeder frei bewegen kann – egal, ob mit oder ohne Einschränkungen. Doch in der Praxis stoßen viele Menschen auf Hürden, die den Zugang zu digitalen Inhalten erschweren. Um dem entgegenzuwirken, tritt 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, das Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Angebote für alle zugänglich zu gestalten.

Barrierefreiheit bringt jedoch nicht nur Vorteile für Menschen mit Behinderungen – sie verbessert die Benutzerfreundlichkeit für alle und kann sogar den Unternehmenserfolg steigern. Lesen Sie hier, warum das Thema so relevant ist und welche Maßnahmen sinnvoll sind.

Warum Barrierefreiheit im Internet unverzichtbar ist

1. Gesetzliche Verpflichtung ab 2025
Ab dem 28. Juni 2025 müssen Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen für Endverbraucher anbieten, barrierefreie Lösungen bereitstellen. Ausgenommen sind Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten und einem Umsatz oder einer Bilanzsumme von höchstens 2 Millionen Euro. Wer die Vorgaben nicht erfüllt, riskiert Bußgelder bis zu 100.000 Euro.

2. Größere Reichweite und Zielgruppen
Schätzungen zufolge leben weltweit etwa 15–20 % der Menschen mit einer Behinderung. Aber auch temporäre Einschränkungen oder altersbedingte Veränderungen machen barrierefreie Webseiten wertvoll – sie erleichtern die Nutzung für viele unterschiedliche Gruppen.

3. Verbesserte Nutzererfahrung
Eine durchdachte, leicht verständliche Website kommt jedem zugute: Klare Strukturen, gut lesbare Texte und intuitive Navigation sorgen für ein angenehmes Surferlebnis.

4. SEO und bessere Rankings
Barrierefreie Webseiten sind oft technisch sauberer und strukturierter, was Suchmaschinen positiv bewerten. Das bedeutet: bessere Sichtbarkeit und mehr potenzielle Besucher.

Wie sieht digitale Barrierefreiheit aus?

1. Lesbarkeit und Kontraste

  • Ausreichend Kontrast zwischen Text und Hintergrund
  • Keine wichtigen Informationen ausschließlich durch Farben kennzeichnen

2. Alternative Inhalte

  • Bildbeschreibungen (Alt-Texte) für Screenreader
  • Untertitel und Gebärdensprache für Videos
  • Audiobeschreibungen für komplexe visuelle Inhalte

3. Einfache Bedienbarkeit

  • Komplette Steuerung per Tastatur oder Sprache
  • Klar erkennbare Fokusbereiche
  • Barrierefreie Formulare mit verständlichen Fehlermeldungen

4. Verzicht auf störende Effekte

  • Keine blinkenden oder flackernden Inhalte
  • Option, Animationen zu deaktivieren

5. Mobile Optimierung

  • Anpassbare Schriftgrößen und gut klickbare Elemente
  • Einfache Bedienung auf mobilen Geräten

6. Regelmäßige Überprüfung

  • Automatisierte Tools wie Lighthouse oder Speedpage Insights zur Barrierefreiheitsprüfung
  • Echte Nutzerfeedbacks von Menschen mit Einschränkungen einholen

Fazit: Barrierefreiheit als Chance begreifen

 

Digitale Barrierefreiheit ist mehr als eine rechtliche Anforderung – sie ist eine Investition in die Zukunft:

  • Zugang für mehr Menschen
  • Optimierte Nutzererfahrung
  • Besseres Google-Ranking
  • Stärkung des sozialen Images

Unternehmen, die Barrierefreiheit frühzeitig umsetzen, verschaffen sich nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern zeigen auch soziale Verantwortung. Wer jetzt handelt, ist 2025 bestens vorbereitet – und macht das Internet ein Stück gerechter.

Weitere Details zum Gesetz finden Sie im Bundesgesetzblatt.

Jetzt aktiv werden und digitale Barrieren abbauen!

 

Auszüge aus „Checkliste Digitale Barrierefreiheit“:

  • Farben und Kontraste
  • Alternative Inhalte für Bilder und Videos
  • Bedienbarkeit der Webseite
  • Keine störenden Animationen
  • Mobile Nutzung und Anpassung
  • Tests und Nutzerfeedback