Kinder sind quirlig und aktiv und freuen sich tagtäglich darauf, Neues auszuprobieren und Neues zu entdecken. Das können harmlose Kleinigkeiten sein, wie etwa das Entdecken des eigenen Gesichts im Spiegelbild, oder mitunter recht gefährliche Entdeckungen, die häufig im Haushalt passieren. Was die häufigsten Unfälle bei Kindern bis zum Grundschulalter sind, wie Eltern ihnen vorbeugen können und was zu tun ist, wenn Präventionsmaßnahmen fehlgeschlagen haben, verrät dieser Beitrag.
Erste Hilfe bei Babys und Kindern
Um im Notfall richtig reagieren zu können, ist es wichtig, die entscheidenden Handgriffe zu kennen, um einem Baby oder Kleinkind schnell zu helfen, bevor Lebensgefahr besteht oder schwerwiegende Folgeschäden auftreten können. Die wichtigste Regel lautet: Handeln!
Mit dem Führerschein hat jeder bereits einen allgemeinen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren müssen. Doch zum einen ist dies oft schon eine ganze Weile her, zum anderen muss beim Umgang mit Babys nochmal auf ganz andere Punkte geachtet werden. Zudem unterscheiden sich die wichtigsten Maßnahmen, je nachdem um welche Notsituation es sich handelt. Eine Checkliste Erste-Hilfe-Maßnahmen für Babys liefert Ihnen in diesen Situationen gut Unterstützung.
Präventivtipp: Bei Babelli gibt es Erste-Hilfe-Tipps, die nach Verbrennungen und Vergiftungen, bei Erstickungsanfällen, Kopfverletzungen oder bewusstlosen Babys angewandt werden können. Zahlreiche Infoblätter stehen zum Download zur Verfügung, sodass sie (beispielsweise wohl aufbewahrt in einer Hülle) schnell griffbereit sind.
Hier lauern im ersten Lebensjahr die größten Gefahren
Unfälle, die im ersten Lebensjahr passieren, gehen häufig mit einem Überraschungseffekt einher, denn: Eltern verkennen die Lage, unterschätzen das Tempo, in denen sich ihr Kind entwickelt und sind vielleicht sogar unachtsam, weil Unkenntnis über die nächsten Entwicklungsschritte besteht. Zu den wichtigsten Eltern-Tipps fürs erste Lebensjahr gehören diese Hinweise:
- Um Stürze von der Couch, aus der Babywippe, vom Sessel oder gar vom Wickeltisch zu vermeiden, gilt: Eine Hand bleibt immer am Baby. Wer beispielsweise frische Kleidung oder Windeln, Feuchttücher und Co. direkt neben dem Wickeltisch platziert, umgeht das Risiko schwerer Stürze. In der Wippe helfen Sicherheitsgurte das Risiko zu lindern und auf der Couch oder auf dem Sessel haben kleine Babys allein grundsätzlich nichts zu suchen.
- Natürlich meinen es Eltern mit einem kuschlig ausgestatteten Bett und dem aufziehbaren Musik-Bärchen nur gut – allerdings warnen Experten regelmäßig davor, dass Kinder unter dicken Betten ersticken oder sich gar mit zu dünnen Spielsachen strangulieren können. Der Babyschlafsack ist der sicherste und zugleich nicht minder kuschlige Schlafort für ein Kind.
- Das Baby auf dem Arm zu halten und dabei gemütlich einen heißen Tee zu trinken, birgt ein großes Risiko, denn: Die Bewegungen von Babys sind unvorhersehbar und könnten im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Heißgetränk umkippt und sich über das Baby ergießt. Schwere Verbrennungen wären die Folge davon.
- Erstickungsgefahr lauert auch, wenn zu kleine Gegenstände in Reichweite des Babys aufbewahrt werden. Zur Gefahr werden können dann nicht nur die Spielsachen des größeren Geschwisterkindes, sondern auch Naschbares wie etwa Nüsse oder Salzstangen, die ohne richtige Zähne nur schwerlich zerkleinert werden können.
- Sobald die Kleinen krabbeln können, erweitert sich ihr Aktionsradius schlagartig. Hier gilt es, an vielen Stellen in der Wohnung für zusätzliche Sicherheit zu sorgen.
Kleinkinder zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr legen an Geschwindigkeit zu
War es im ersten Lebensjahr noch der Überraschungseffekt, der Babys zur Gefahr werden könnte, weil Eltern nicht vorausschauend genug reagierten, so ist es spätestens im zweiten und dritten Lebensjahr die Schnelligkeit des Nachwuchses, die für Sorgenfalten sorgen könnte. Aus dem krabbelnden Baby ist ein laufendes und bald sogar rennendes, kleines Wesen geworden, das Treppen steigt, beobachtet, nachmacht und sogar erste Bekanntschaft mit Dreirad, Roller oder Laufrad macht – womit sich die Geschwindigkeit noch einmal deutlich steigern kann. Allein in diesem kurzen Abriss der neuen Lebens- und Bewegungssituation stecken schon einige dieser Gefahren:
- Der Bewegungsdrang in Kombination mit ungebremster Neugierde kann durchaus zu schweren Stürzen führen – wenn beispielsweise Stühle zu Kletterzwecken missbraucht werden, um einen Blick auf das unbekannte Terrain auf der Arbeitsplatte zu erhaschen. Eltern tun gut daran, ihren Kindern im sicheren Bereich viele Formen der Bewegung zu gewähren. Altersgerechte Spielplätze und Kletterparks sind hierfür eine gute Wahl. Zudem gilt: Soll etwas nicht die Neugier des Nachwuchs wecken, muss es komplett aus dem Blick verschwinden und darf keinesfalls „versteckt“ werden.
- Wenn die Überprüfung der untersten Schubladen nicht ohnehin bereits erfolgt ist, ist jetzt höchste Eisenbahn dafür, beispielsweise Dekoartikel, die schnell zu Bruch gehen können, in höheren Schränken zu lagern. Auch Lampenöle, die fälschlicherweise als leckerer Saft interpretiert werden könnten, müssen spätestens jetzt weichen.
- Für etwaige Outdoor-Aktivitäten, bei denen die Kleinkinder sich austoben können, gilt: Fahrzeuge wie Roller, Laufrad oder Fahrrad werden ausschließlich mit Helm gefahren. Zudem werden bei sportlichen Aktivitäten feste Schuhe getragen. Aus dem Außenbereich – sei es vom Spielplatz oder aus dem Garten – wird nichts ungefragt in den Mund gesteckt. Diese strenge Regel hilft dabei, mit den Kindern zu erarbeiten, dass Erdbeeren aus dem Garten essbar sind, rote Beeren vom Straßenrand aber auch giftig sein können.
Präventivtipp: Von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es ganz praktische Tipps, wie Eltern ihren Kindern Erfahrungen bescheren können, ohne sie dafür in Gefahr zu bringen. Die eigene Schublade, die gefahrlos ausgeräumt werden kann, das kontrollierte Mitarbeiten der Kinder sowie die bewusste Schulung des Nachwuchses können dabei helfen, das Gefahrenbewusstsein auszubilden.
Kindergarten- und Schulkinder brauchen Anleitung statt rigorose Verbote
Wer sich als Elternteil selbst einen Gefallen tun möchte, geht proaktiv mit den Gefahren um, die auf Kindergarten- und Schulkinder lauern können. Das bedeutet auch: Anleitung und Wiederholung können vor schweren Unfällen schützen. Anwendbar ist dieser grundsätzliche Hinweis auf jeden Lebensbereich von Kindergarten- und Schulkindern.
Mit einer Checkliste Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Baby proaktiv vorgehen
- Verkehrserziehung ist in diesem Alter ein wichtiger Faktor, denn: Nur wer die richtige Verhaltensweise im Straßenverkehr kennt und auch um die Gefahren weiß, kann umsichtig agieren – selbst wenn andere Verkehrsteilnehmer das nicht immer tun.
- Anstatt das Mithelfen in der Küche zu verbieten, weil die Messer scharf und der Herd heiß sind, gilt es nun, die Kinder genau mit Blick auf diese Gefahren austesten zu lassen, was es bedeutet, eine schwierige Aufgabe zu meistern – ohne sich dabei zu verletzen.
- Ein Grundschüler sollte schwimmen können, um schwere Unfälle beim Baden vorzubeugen. Wie korrekte und sichere Schwimmbewegungen am besten vermittelt werden können, ist von Kind zu Kind verschieden. Manche lernen gut von Eltern oder größeren Geschwistern, anderen hilft die Struktur, die beispielsweise in einer Schwimmschule herrscht.
Präventivtipp: Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft informiert online darüber, welche Kenntnisse nötig sind, um das Seepferdchen zu erhalten. Aber Achtung: Mit dem Training für das Seepferdchen allein ist es nicht getan, denn nur wer übt, wird langfristig zum sicheren Schwimmer.